Konzeptionelle Ausrichtung
Die Verselbständigungswohngruppe Jugendwohngruppe im Deiwitzweg ist konzeptionell auf ein zielgerichtetes Phasenmodell ausgelegt, was Jugendlichen die Möglichkeit eröffnet, neben der Bearbeitung ihrer individuellen Problemlagen schrittweise eigene Identität, Selbstwert sowie emotionale und strukturelle Sicherheit zu erlernen.
Grundlegende Zielsetzung ist das Erarbeiten und Entwickeln realistischer Perspektiven für die uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen, u. a.:
Unterstützung adäquater Ablöseprozesse, Vorbereitung auf ein eigenverantwortliches Leben im eigenen Wohnraum sowie
Entwicklung und Stärkung der Kompetenzen der Kinder, Jugendlichen, jungen Volljährigen und deren Familien auf der Grundlage eines systemischen ressourcen- und lösungsorientierten Ansatzes sowie
Flexibilisierung der Hilfen – Entwicklung und Realisierung von einzelfallorientierten Hilfsarrangements, unter Berücksichtigung der individuellen Lebenslagen und der individuellen Ressourcen.
Die Umsetzung in der täglichen Arbeit erfolgt durch:
die Entlastung der Jugendlichen und jungen Volljährigen sowie der Herkunftsfamilie aus dem bisherigen Spannungs- bzw. Konfliktfeld, mit dem Ziel, neue Sichtweisen zu entwickeln und eine Umorientierung auf neue Entwicklungschancen zu ermöglichen,
die Stärkung der persönlichen, sozialen und emotionalen Kompetenz der Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen
Akzeptanz der eigenen Biografie mit den daraus resultierenden Grenzen und Möglichkeiten
die bestmögliche Unterstützung und Beratung bei der Entwicklung schulischer und beruflicher Perspektiven
die Verbesserung/Wiederaufnahme der Beziehung zur Herkunftsfamilie und die Verselbständigung in Abhängigkeit des individuellen Entwicklungsstandes
Zielstellung ist der Wechsel von einer Betreuungsphase in eine Ablöse-/Verselbständigungsphase mit Umsetzung der entsprechenden Inhalte. In Krisen oder massiver Überforderung bei der Verselbständigung ist auch ein Wechsel in die Betreuungsphase möglich. Qualitätsaspekt ist hier die Überprüfung von Indikatoren bei der Formulierung der Zielvorgaben im Hilfeplan.
Phase 1 – Betreuung in der Stamm-Wohnung:
intensive pädagogische Betreuung
familienorientierter, strukturierter Tagesablauf
zentrale Verwaltung aller Gelder, Gemeinschaftsversorgung
gemeinsam geplante selbständige Erledigung hauswirtschaftlicher Pflichten (Einkauf, Kochen, Wäsche waschen, Zimmerordnung, Ämtererledigung etc.)
Unterstützung bei schulischen Angelegenheiten/Hausaufgabenbetreuung
Auseinandersetzung mit der Herkunftsfamilie, Stärkung der vorhandenen Ressourcen
Einbeziehung von Eltern, Angehörigen und anderen Personen des sozialen Umfeldes der Kinder und Jugendlichen
Entwicklung der sozialen und emotionalen Kompetenz
Unterstützung und Beratung bei der Entwicklung schulischer und beruflicher Perspektiven
Hilfeplanung und kreative Gestaltung des Betreuungssettings entsprechend des individuellen Bedarfs
erlebnispädagogische Angebote
Phase 2 – Betreuung in den beiden Außenwohnungen (Ablösung und Verselbständigung):
Zulassen relativer Eigenständigkeit der Jugendlichen, auch losgelöst von eventuellen eigenen Vorstellungen der Umsetzbarkeit eigenständiger Lebensentwürfe
dezente annehmende und erklärende Kontrolle mit klar definierten Auswertungsmechanismen
selbständige Verwaltung und Planung des Verpflegungsgeldes (Auszahlung einzelfallorientiert gestaffelt)